Strom und Wärme aus Biomasse
Hocheffiziente Energieerzeugung
Seit Jahrhunderten ist Holz eines der wichtigsten Wirtschaftsgüter unserer Region. Da liegt es nahe, dass wir diesen nachwachsenden Rohstoff auch zur Energieerzeugung nutzen. Allerdings nicht, indem wir Holz in einem Heizkessel oder einem Heizkraftwerk verbrennen – diesen Weg halten wir für nicht effizient genug. Wir haben stattdessen ein Verfahren entwickelt, das den Energiegehalt von Holz deutlich besser ausschöpft: das ROSENHEIMER VERFAHREN zur Biomassevergasung. Damit gewinnen wir aus dem Holz zunächst ein brennbares Gas. Mit diesem Brennstoff erzeugen wir dann mit hoher Effizienz in modernen Gasmotoren Strom und Wärme.
Altholz gibt es in Hülle und Fülle
Allein die Stadtwerke Rosenheim sammeln jedes Jahr tausende Tonnen Altholz wie ausgediente Möbel, Türblätter oder Bauspanplatten ein.
Bei den Aktivitäten der im Landkreis Rosenheim ansässigen Firma Zosseder fallen bei Bau-, Abbruch-, und Entsorgungsleistungen ebenfalls verschiedenste Altholzsortimente in großer Menge an, die sich potentiell für die Holzvergasung eignen. Grund genug für die beiden Unternehmen, im Rahmen des 7. Energieforschungsrahmenprogramms des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi), gemeinsam ein neues Projekt anzugehen – und Bioenergie aus regional anfallendem Altholz mit dem bestehenden Vergasungsverfahren der Stadtwerke zu erzeugen.
Um das Holzgas aus Altholz später in den KWK-Anlagen als Bio-Brennstoff nutzen zu können, muss es allerdings aufbereitet werden. Das Altholzgas muss gereinigt werden, damit es alle Umweltauflagen des Immissionsschutzes erfüllt. Dafür wird eine Produktgasaufbereitungsstrecke entwickelt. Und wenn das Holzgas aus Altholz diese Strecke durchlaufen hat, soll es die gleiche Qualität aufweisen wie das aus unbelastetem Holz – erst dann kann es in unseren Blockheizkraftwerken genutzt werden.
Zunächst wird deshalb ein Verfahrenskonzept zur Gasreinigung aufgestellt. Parallel dazu entwickelt die Firma Zosseder ein Konzept zur Aufbereitung von Althölzern zu hochwertigen Holzhackschnitzeln. Danach werden verschiedene Schritte zur Produktgasaufbereitung an den Anlagen umgesetzt. Und dann nehmen die Stadtwerke und Zosseder in ihrem 36-monatigen Projekt Vergasungsversuche mit Althölzern diverser Klassen vor. Alle Prozesse werden dabei permanent überwacht, die Ergebnisse dokumentiert. Denn in der zweiten Projektphase gilt es, die Anlagentechnik und das Verfahren miteinander zu optimieren. Wir wollen zeigen, dass auch Holzgas aus Altholz eine wichtige Rolle in der Energieversorgung spielen kann. So können wir nicht nur in Rosenheim den Kreislauf schließen – unsere Ergebnisse werden sicher auch deutschlandweit für Aufmerksamkeit sorgen und lassen sich auf ähnliche Gegebenheiten übertragen!