Kraftwerker der Stadtwerke Rosenheim bei der Arbeit
SWRO informiert / 21.06.2024

Kraftwerker

Mit viel Kraft am Werk

Das Team hinter Rosenheims Energie

„Jeder Tag ist anders. In dem einen Moment ist alles ruhig, im nächsten Moment kann eine Störung kommen und man muss schnell reagieren“, erzählt Andreas Bamler. Just ertönt ein Warnsignal und der 33-Jährige eilt zur Schaltwarte und löst das Problem. „Aber was jeden Tag gleich ist, ist die gute Zusammenarbeit im Team. Man kann sich einfach aufeinander verlassen“, ergänzt Wolfgang Urban.

Die beiden Kraftwerker, Andreas Bamler und Wolfgang Urban

Vom Elektroinstallateur zum Kraftwerker

Doch was machen die beiden eigentlich? Andreas und Wolfgang arbeiten als Kraftwerker im Rosenheimer Heizkraftwerk. Während Andreas seit knapp drei Jahren im Kraftwerk tätig ist und als Schaltwärter die elektrischen und hydraulischen Schalthandlungen verantwortet, ist der 59-Jährige bereits seit stolzen 31 Jahren Teil des Teams. Im Juli 1993 hat sich der damals gelernte Elektroinstallateur auf Empfehlung seines Nachbarn kurzerhand bei den Stadtwerken Rosenheim beworben und wenige Tage später bereits einen Anruf mit der Zusage erhalten. Heute ist er Schichtführer vierköpfigen Teams und meist in der gleichen Schicht wie Andreas. Auch der war noch nicht von Anfang an als Kraftwerker tätig. Schon immer technisch interessiert, hat Andreas davor im Leitstand bei der Marine gearbeitet. Im Rosenheimer Heizkraftwerk ist er dann mit der Weiterbildung zum qualifizierten Kraftwerker gestartet.

Aber wie wird man eigentlich Kraftwerker? Voraussetzung für die Weiterbildung zum geprüften Kraftwerker ist eine bereits abgeschlossene Ausbildung eines Metall- oder Elektroberufs. Die Kosten für die 16-monatige Ausbildung werden von den Stadtwerken Rosenheim übernommen. Andreas war 12 Monate lang im Betrieb, und dann ging’s für vier Monate in die Kraftwerker-Schule. Nach Abschluss einer schriftlichen Prüfung bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) und einer mündlichen Prüfung mit Facharbeit hatte er es dann geschafft.

Kraftwerker Andreas Bamler und Wolfgang Urban im MHKW

Ein Beruf - viele Möglichkeiten

Als Kraftwerker dürfen die beiden grundsätzlich alle Tätigkeiten im Kraftwerk ausführen – sei es als Schaltwärter für die elektrischen und hydraulischen Schalthandlungen, als Kranführer für die Mischung der richtigen Müllqualität oder als Anlagenwerker für die moderne Filtertechnologie. Mit der Weiterbildung zum Kraftwerksmeister bieten sich weitere Chancen im Kraftwerk, zum Beispiel als Schichtführer oder außerhalb der Schichtarbeit im Büro als Anlagenverantwortlicher. Den Aufstiegsmöglichkeiten sind damit keine Grenzen gesetzt.

Eine große Gemeinsamkeit haben alle Tätigkeitsbereiche: „Im Endeffekt hält man die Stadt am Laufen“, fasst es Andreas passend zusammen. „Von außen bekommt man das oftmals nicht so mit, was hier im Kraftwerk alles geleistet wird. Neben der Müllverwertung sind wir für die Strom- und Wärmeerzeugung Rosenheims verantwortlich – und die muss durchgehend funktionieren. Also langweilig wird uns hier drinnen sicher nicht.“

Andreas und Wolfgang im Büro, Blick auf die Monitore im MHKW

Innovative Anlagen und hochmoderne Technik

Während Andreas von seinem Arbeitsalltag erzählt, hat er stets alle Monitore im Blick, um im Falle einer Störung schnell handeln zu können. „Die Arbeit hier ist nicht körperlich anstrengend, vielmehr ist der Kopf gefragt. Es geht ums Überwachen und Bedienen der Vorgänge im Kraftwerk sowie das Beheben von Störungen.“ Täglich erleben Andreas und Wolfgang während ihrer Schicht etwas Neues. Innovative Anlagen und hochmoderne Technik begleiten sie ständig. „Unser Anlagenpark zusätzlich zur Müllverbrennung ist schließlich sehr umfangreich und vielfältig aufgebaut: von Dampfturbinen, über Gasmotoren, Holzvergasern und Elektrokesseln bis hin zu Wärmepumpen“, erklärt Andreas.

Weil’s einfach Spaß macht

Selbst nach 31 Jahren steht Wolfgang jeden Tag gerne auf und freut sich auf die Arbeit. „Warum? Weil’s einfach Spaß macht.“, antwortet er. Für ihn steht das Teamgefühl an erster Stelle, schließlich verbringe man „mit den Arbeitskollegen mehr Zeit als mit der eigenen Frau“, ergänzt Wolfgang lachend. Für Andreas war es am Anfang vor allem hilfreich, dass er von dem Wissen seiner erfahrenen Kollegen profitieren konnte. Viele Kollegen sind bereits 30 oder 40 Jahre im Heizkraftwerk tätig. „Nach so einer langen Arbeitsdauer durchgängig im gleichen Unternehmen, da spricht der Job und die Stadtwerke für sich“, findet Andreas.

Ein weiterer Aspekt, den beide nicht mehr missen wollen, ist die Schichtarbeit: „Natürlich muss man erst mal schauen, ob die Schichtarbeit etwas für einen ist, aber für uns war das ein ganz großer Pluspunkt“, sind sich beide einig. „Ich konnte so meinen Kindern beim Aufwachsen zusehen“, erzählt Wolfgang. „Und man kann seine Freizeit viel sinnvoller gestalten, zum Beispiel mittags zum See gehen oder einkaufen, wenn alle anderen arbeiten“, so Andreas.

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